Bürgerantrag zur Erinnerung an Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter erfolgreich
Im April 2023 hatte NieWieder bei der Bürgermeisterin angeregt, die Gräber der in Viersen beerdigten Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in eine würdige Form zu bringen, an den Grabstellen Informationen über Zwangsarbeit anzubringen sowie in der Stadt an einem zentralen Ort eine Gedenkstelle für die weit über 6000 von 1940 bis 1945 in Viersen durch die Nationalsozialisten zur Arbeit gezwungenen Frauen, Männer und auch Jugendlichen aufzustellen.
Im Gespräch mit der Stadt Viersen wurde der 08. Mai 2025, der 80. Jahrestag der Beendigung des 2. Weltkrieges und damit der Befreiung vom Naziterror, als möglicher zentraler Erinnerungstag in Viersen überlegt.
NieWieder konnte in der Folgezeit den Verein für Heimatpflege sowie den Verein Förderung der Erinnerungskultur e.V. Viersen 1933-45 für eine Zusammenarbeit in der Sachen Zwangsarbeit gewinnen.
Nach einem gemeinsamen Gespräch mit der Bürgermeisterin Ende 2024 wurden die Anregungen konkretisiert und in einem Bürgerantrag an die Stadt nochmals formuliert.
Im zuständigen Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Viersen stellten Manfred Budel vom Verein Förderung der Erinnerungskultur e.V. sowie Jürgen Heimes von NieWieder den Antrag und die Gründe dafür vor. In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, daß die anwesenden Ausschussmitglieder den Anregungen positiv gegenüberstanden. Die Stadtverwaltung wurde seitens des Ausschusses beauftrag, eine aussagekräftige Vorlage zu erstellen. Diese Vorlage (s. unten) nahm die Anregungen der drei Organisationen auf, konkretisierte sie in den notwendigen Abläufen und wurde sowohl im Ausschuss gutgeheißen als auch in der Ratssitzung am 18. März 2025 verabschiedet.
Damit wird durch die Stadt Viersen die Erinnerung an die Menschen, die von den Nationalsozialisten in den Jahren 1940 bis 1945 aus vielen Ländern Europas zur Zwangsarbeit auch nach Viersen, Dülken, Süchten und Boisheim verschleppt wurden, wachgehalten. Gleichzeitig sollen die Informationen über Zwangsarbeit an den Grabstellen auf den städtischen Friedhöfen als auch die am 08. Mai 2025 verlegte Gedenkschwelle am Rathausmarkt Mahnung sein, die Würde des Menschen zu schützen und Krieg, Unterdrückung und Unrecht zu verhindern.
NieWieder wird zusammen mit dem Verein für Heimatpflege e.V. und dem Verein Förderung der Erinnerungskultur e.V. Viersen 1933-45 das Thema Zwangsarbeit sowie die Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen weiter begleiten. Ein Dank geht an diejenigen in Politik und Stadtverwaltung, die sich den Anliegen der drei Organisationen angenommen haben .